*Prochaine arrêt: Caraïbe*

2 deutsche Maedels versuchen, gewissenhaft in der Karibik zu studieren...

28 September 2006

So, das war doch noch mal ein kleines, feines Update. Wünsche und Anregungen werden gerne entgegen genommen. Überhaupt, schreibt doch auch mal was. Das geht nämlich sogar; unter „Comments“… Kann doch nicht sein, dass hier fast ausschließlich nur italienische Kommentare stehen…
Wir drücken euch ganz feste und schicken euch nur das Beste,
Linda und Christine

Essen


Mamas und Papas, wir ernähren uns fabelhaft. Frühstück mit Avocados und Kakao, jeden Abend warmes Essen aufm Tisch. Drei 2er Gruppen kochen abwechselnd und bescheren so jedem Esser reichlich Abwechslung. Viel Pasta, viel lecker Gemüse. Noch ausnahmerungen (keine Sorge, man weiß, dass das falsch ist) sind dann seltene Restaurantbesuche, die bisher noch nicht überzeugen konnten oder wenn andere Leute für uns kochen. Ja, der Lieblingsfranzose(, der übrigens restlos und unverständlicherweise komplett verschwunden ist - man sah ihn nie wieder; Puff.) aber letzten Sonntag auch der mal nett gewesene Fischer von nebenan. Hat super typisch kreolisch für uns in unserer Küche mit unserem Geld … (er hat auch den Einkauf gemacht und dabei die Liebenswürdigkeit der Jungs ausgenutzt und z.B. den 16€ Rum statt des 5€ Gesöffs gewählt, wir habens ja…) gekocht, war aber irgendwie sehr unkommunikativ. Schnell hat sich dann aber herausgestellt, dass er eigentlich nur gelächelt hat, wenn er ein Weib zum Tanzen im Arm hatte. Wir waren dann auch relativ froh, als er keine Lust hatte, zu unserer Musik zu tanzen und sich aus dem Staub gemacht hat.


Monsieur hatte aber im Gegensatz zu uns keine Schwierigkeiten mit der Herdplatte, wobei diese Beschreibung schon etwas zu optimistisch ist. Saugefährliches Teil. Manchmal verkleidet es sich als Flammenwerfer. Linda verpasst keine Show. Selber Schuld, dass sie sich schon den halben Arm verkokelt hat. So schöne Brandblasen sind da jetzt und ganz viel entzückende rosa Haut. Yammi.
Seit wir hier sind, trinken wir übrigens soviel Milch wie noch nie in unserem Leben. Calciummangel, Mamas? Man weiß es nicht, aber so ein Liter am Tag passt schon.
Ist keine Milch da, der Feuerspucker hat sich unangemeldet frei gemacht und das Geld spielt Selbstnutzerkannibale, gehen wir zu Fredo mangamerda. Kleines, rollendes Fastfoodgefährt, dass unglaublich viele Arbeitsplätze schafft. Man wusste bisher nicht, dass man 6 Leute braucht, um einen Burger herzustellen…
Das Mensaessen an der Uni ist auch nicht viel besser. Es gibt Pommes und Pommes und ja! fettige Pommes. Also bisher nur 3 Mal ertragen.

Alltag

Da ja wie gesagt bisher noch nicht alle Kurse stattfinden, beschränkt sich unser Unialltag auf die Vormittage; heißt aber, dass wir 3 mal in der Woche um 7 Uhr anfangen und einmal um 9. Geht aber komischerweise, wird aber schwierig, wenn man nur 4 Stunden geschlafen hat aber das kennt man ja.
So langsam scheint die Regenzeit anzufangen. Am Anfang waren es so hin und wieder 5 Minuten, seit ein paar Tagen häuft es sich aber ganz schön und so manches Mal muss man irgendwo warten, weil man bei diesem sinnflutartigen Regen kein Dach verlassen möchte. Sind mal gespannt, wies aussieht, wenns so richtig losgeht. Trotzdem war uns Regen aber noch nie so egal, weils ja einfach immer warm ist und man generell gleich schon wieder trocken ist.
Außerdem ist es ja auch wunderbar bei Regen im Meer zu schwimmen. Da wir aber alle irgendwie immer irgendwelche Wunden haben (von Flossen, die sich einfach nicht fischmäßig an den Körper anpassen wollen, Glasscherben, die Fred schon längst aus seinem Fuß hätte holen sollen, von schwarzen Seeigeln, oder kleinen Felsen, gegen die man beim tauchen durch die Wellen rangeklatscht wird, aufgekratzten Mückenstichen,…) ist es manches Mal ein wenig schmerzhaft. Aber Salzwasser heilt doch, oder? Unseren Muskelkater aber nicht, der macht uns nur Stolz, wenn schon sonst nichts. Nee, Schmarn.
Naja, wie gesagt Mückenstiche. Immer, Überall, es hört nicht auf; Kratzen gehört zum Standardprogramm. Kakerlaken eliminieren auch. Immer, Überall. So langsam gewöhnt man sich halt dran, nachdem man sich 1000 Mal gesagt hat, dass die Dinger einfach nur unglaublich Scheiße aussehen, mehr aber auch nicht. Ameisen, immer, überall. Sand, immer, überall. Und Leguane. Schöne Teile. Wie moderne, kleine Dinosaurier. Und sehr schöne Vögel und Salamander. Grüne, graue, blaue, lieber Martin, komm und schaue…
Aber Tiere kann man ja eigentlich nicht als unseren Alltag beschreiben. Ich tiere. Generell, auch morgens. So, was ist denn unser Alltag? Mmh. Wohl eine Mischung zwischen Urlaub, Lernen, „normalen“ Sorgen, ungewöhnlichen Freuden und allzu nachvollziehbaren Beschäftigungen. Nein, nicht nur diese. Wir als Medienjunkies haben z.B. auch hin und wieder das Bedürfnis, uns trivialen Dingen hinzugeben. Also schnell der Ausweis der Gosierschen Bib organisiert, um hin und wieder Filme auszuleihen, manchmal auch Bücher, räusper. So sitzen bevorzugt wir Mädels also manchen Abend vor einem Rechner und ziehen uns Friends rein. Welch Wohltat. Die Jungs sind völlig davon abhängig, „War“ zu machen. Eroberungscomputerspiel, bei deren Ausführung kaum noch ansprechbar. Tadel hilft hin und wieder. Unsere Musikgeschmäcker sind relativ verschieden, so dass jeden Abend darum gekämpft wird, wer seine Musik spielen darf. Naja, es gibt ja schlimmeres. Wir leben hier einfach ein typisches Wg-Leben, das manchmal an eine kleine Jugendherberge erinnert. Allein ist man selten. Finden wir aber wunderbar. Schon gelangweilt, lieber Leser? Egal, schließlich und so.
Wir sind gelangweilt vom ständig wechselnden Busfahrpreis. Alles Privatunternehmer (Monatskarten oder so kannste in der Guadeloupschen Zukunft suchen…), die scheinbar je nach Belieben mal 50 Cent oder 1€ verlangen. Strange. Genauso wenig, wie man den Fahrtpreis voraussehen kann, ist es uns möglich, geplante Dinge auch genau an diesem Tag zu erledigen. Irgendwas kommt immer dazwischen. Alles dauert irgendwie viel länger. Right, „Doucement“!!

Uni

Unsere Unikurse haben zu ca. 75% angefangen. Wir studieren jetzt beide Politik- und Sozialwissenschaften. Es ist alles sehr interessant (nee, ehrlich; kleine Auswahl: Internationale Beziehungen, Kenntnisse der Karibik,…) aber auch sehr anstrengend. Die Inhalte, die man teilweise schon als philosophisch bezeichnen kann, sind an sich schon anspruchsvoll, das Ganze aber noch in einer Fremdsprache zu bewältigen ist dann noch mal etwas anderes. Hinzu kommt die Tatsache, dass einer unsere Professoren, der uns 4 Mal in der Woche beehrt, einen starken, starken Nuschel-Akzent hat und dass generell das Meiste diktiert wird. Ist ja eigentlich einfacher, sollte man meinen. Wenn man aber nicht versteht, was zu diktieren ist und Sätze nur einmal gesagt werden, kommt so manches Mal ein Anflug von Verzweiflung. Ansonsten sind aber alle sehr nett und immer bereit, uns aus dem Uni - Dschungel heraus zu führen. Das wird schon alles, obwohl wir uns momentan noch nicht vorstellen können, wir einigermaßen passable Noten durch Referate o.ä. erhalten werden.

Wohnung

Die Wg ist nach wie vor super nur die Wohnung ist in all ihren Einzelteilen kurz vorm Kollaps. Wir haben ne riesige Kaution für Dinge bezahlt, die nur durch ihre Benutzung notgedrungen kaputt gehen werden. Schweinerei. Als sich letzte Woche ein Freund während der Party mal kurz in ein von uns nicht benutzte Bett legen wollte, hat sich dieses freundlicherweise klein gemacht, mit einem lauten Knarzen… Sofort stand Ms. VermieterForbin aufm Teppich (es war so 2 Uhr nachts) und verkündete uns lauthals, dass 1. keine Leute hier schlafen dürfen, dass wir 2. alles kaputt machen würden und dass sie 3. am nächsten Morgen alle überflüssigen Betten aus der Wohnung holen kommen würde. Es seien ja schließlich ihre (zusammengetapten) Betten (wie war das noch mal, hatten wir nicht Miete und Kaution für ALLES bezahlt?), die wir überflüssiger Weise benutzen würde. Ui, sie war so außer sich (sogar mit Zähnen!), wir kamen überhaupt nicht zu Wort. Die Stimmung war daraufhin im Eimer. Man bekommt noch Magengeschwüre deswegen… Mann, Mann. Am nächsten Morgen (schon um 7.30 aufgewacht, weil direkt vor unsere Tür wieder mal ein Gemeindefestzeug mit grauenhafter Musik, die ausschließlich durch ihren heftigen Bass zu trumpfen versuchte (…) stattfand.) war aber glücklicherweise keine Spur der edlen Dame zu finden. Trotzdem schnell aus dem Staub gemacht und versucht, das Luxusappartement von 2 Freunden zu finden. Es war viel zu heiß, das Wasser hat nach Fiesem geschmeckt und den Weg haben wir auch erst nach ca. 1000 Stunden gefunden. Trotzdem aber sehr nicer Weg; Mangos von Bäumen gepflückt, Avocados vom Straßenrand aufgelesen,… Dann endlich angekommen, sind wir erstmal in den Pool gesprungen, der uns sehr schnell langweilte. So weit isses schon gekommen…

Ausflüge

Die Insel ist so wunderschön. Eigentlich wollten wir ja ein Auto kaufen, mit 6 Personen wären es dann schon wieder 2 und dann kommt noch die Versicherung und blä hinzu und das ist rein geldverlierungstechnisch nicht allzu prickelnd. Also haben wir uns entschlossen, hin und wieder für eine Woche ein Auto zu leihen. Es gibt noch den Bus, der fährt aber nur bis 18 Uhr in der Woche, samstags bis 13 Uhr und sonntags gar nicht. Außerdem ist die Strecke auch begrenzt auf bestimmte Teile der Insel. Apropos Transportmittel: Im Zeitungsartikel, der vor Christines Abfahrt erschienen ist, stand fälschlicherweise, dass man mit dem Boot fahren muss, um zur Uni zu kommen. Wär ja schon schön, is aber nur der Bus.
Wegen also dieser sich etwas als schwierig darstellenden Transportsituation sind wir also hin und wieder etwas eingeschränkt. Wir Mädels haben bislang (es kommen noch einige Kurse hinzu, deren Daten wir noch nicht haben) Mittwoch frei und haben diesen Tag zu unserem mittels-Bus-erkundungstag erkoren. Letzte Woche war es dann ein kleiner Strand namens St. Felix und St. Anne, der touristischere. Überschwängliche Adjektive hinzuzufügen ist bei Betrachtung der Fotos überflüssig…
Letzte Woche wurde dann nach der Uni noch ein bisschen Pointe-à-Pitre erkundet. Für uns ist es irgendwie jedes Mal ein wenig stressig, wenn wir in dieser Stadt sind. Klar, es gibt wunderschöne Anblicke aber es ist halt auch einfach eine arme, voll gestopfte Stadt. Vieles ist sehr heruntergekommen, die Geschäfte sind fies knallig bunt, die Straßen dreckig und die Menschen viel zu viele. Aber so isses halt, das ist die Realität und deswegen auch spannend. Andrea und Yuri lachen uns aus, wenn wir zerfallene Häuser und zugewachsene, vermüllte
Autos fotografieren, weil sie nicht verstehen, dass wir z.B. euch auch so etwas Unpräsentatives zeigen wollen. Aber hey, will man nen Scheuklappenblick auf Guadeloupe kann man sich auf Postkarten beschränken.

Strand

Oh es ist so grandios, die Zeit, die man sonst mit Fernsehgucken oder so verbringt am Strand zu sein. Zu einer bestimmten Zeit geht man einfach runter zum Stammplatz und trifft bestimmt auf jemanden, der auch Lust hat zu schwimmen, tauchen, sonnen, Sandskulpturen bauen, quatschen oder zur Insel rüber zu schwimmen (dauert so ungefähr 15-20 Minuten und man sieht Seesterne, Seegurken, Quallen (Scheiße, manche von den Dingern tun so fies weh; da hilft nur ganz schnell mit ganz viel Sand einreiben und warten, bis der Schmerz vorbeigeht), lila Korallen, bunteste Fische. Auf der Insel gibt’s ein Restaurant, dass irgendwas mit Robinson heißt… außerdem einen Leuchtturm und das wars eigentlich, aber superschön!). Da sitzt man also, sieht die wunderschönsten Sonnenuntergänge und ist jeden Tag so verdammt noch mal dankbar, hier sein zu können… huiui.
Der Strand bzw. das Strandleben regt aber auch ungemein zu sportlichen Aktivitäten an. Jeden Morgen und Abend ist er voller Leute, die sich austoben. Da fällt es gleich viel leichter, Ähnliches zu tun. Sogar vor der Uni… krank! Man trifft auch immer auf die gleichen Leute. Ein Typ sitzt jeden Tag an der gleichen Stelle für 3,4 Stunden, hört Musik, bewegt sich quasi nicht und katapultiert sich seelenruhig auf die 8. Wolke. Sehr abwechslungsreich… Insgesamt kennen die Leute uns so langsam einfach, man kommt ins Gespräch mit Nachbarn, Fischern, Sportlern,… Sind wir am Strand, gehen die Jungs ihrer neuen Lieblingsbeschäftigung nach: Fischen mit so nem Harpunenteil. Solange wir Mädels nur essen und die Dinger nicht ausnehmen müssen is ja alles paletti. Das Meer, die Strände werden immer mehr zu unserem Wohnzimmer. Wunderbar.

Pachty

Naja, jeden Abend Wein Tipunch o.ä. wurde schon bald zum Standard. Wir gehen jetzt Party MACHEN war dann bisher doch eher selten, dafür exzessiv. Unser 2ter nennenswerter Versuch endete in einem kleinen Club, in dem wir mehr oder weniger alleine waren, dafür aber betrunken für 3mal so viele. Guadeloupe - he… nach einigen gescheiterten musikalischen Überzeugungsversuchen des Djs (der nur eine CD für den ganzen Abend am Start hatte!!!), schlugen wir vor, unsere Musik zu holen. Der Typ meinte klar, er hätte eh nich so viel. Oh mann. Der Weg nach Hause war dann aber doch ein bisschen weit (5 Minuten…). Alle hatten Spaß, Christine am Schluss nicht mehr - irgendwie is man doch nicht so richtig an Rum purpur gewöhnt… Der nächste Tag war dementsprechend verkatert. Aber denselben seehr gemütlich am Strand auszukurieren is schon was anderes als sonst so.
Der nächste Fiestaversuch war dann ein ganzer Tag mit den Erasmusleuten. Fußballmatch am Strand und nachher alle bei uns. Lecker Essen, viele Sprachen, feiner Abend!

Von wegen jeden Tag schreiben…

Jaja, das ist doch immer so ne Sache… Hier ein paar Auszüge.

22 September 2006

Pfottttttoss


Kinnings hinterm Haus


... fuer Andrea und Yuri (Banane mit viel Schlagsahne in sich rein stopfend), weil sie ihre Fotos hier nicht so lustig finden wie wir =)
for our Chip & Chop, because you do not like your photos here...=) therefore, 2 more


*fuer Alina*


die beiden Teams

Erasmus-Tag mit Fussballmatch und Party bei uns


wenn das Gas hin und wieder ausfaellt, gibts Fredo mangare di merda Burger, minchia!!



Postkarten? Nein, voll echt =) Strandtag bei St. Felix





Pointe-à-Pitre


Sonne, Sonne...das sind Komplementaerfarben!


WG is auf m Wech zur Party

08 September 2006

Fotos folgen....


Weil es hier in diesem wunderbaren Internetpoint nur 12 Euro die Stunde kostet, wollen wir es mal nicht uebertreiben...und der Besitzer ist auch einfach zu nett. Das naechste Mal gehts zur Uni, wenn die Kurse anfangen =)

Nirgendwo



Mittwoch, wir mussten nicht zur Uni. Also haben wir ein Auto geliehen (Andrea und Yuri sind zu Hause geblieben, weil Fußballspielübertragung FR/IT lief und uuuunbedingt mit Mama und Papa telefoniert werden musste), um vor allem für Fred einen guten Surfspot ausfindig zu machen. Wundervoller Tag! Verschiedene Städte und Strände besichtigt, die unterschiedlicher nicht sein können. Typisches karibisches Flair hier, stürmisches Atlantikfeeling dort.


Le Moule - Surfspot

Le Moule Markt

Wüstenhitze am Mittag, Hähne, die beim Straßenüberqueren den Zebrastreifen benutzen (ungelogen, sogar 2), kaltes Wasser in einer Bar for free, Klimaanlage juchhu, rote Avocados auf kleinem Markt, Kokussnusssorbet,…
In le Moule war unser erster Kontakt etwas unheimlich: ein alter, zahnloser Mann auf einem Fahhrrad ruft uns hinterher, dass er Touristen wie uns gefressen hat, seeehr wütend,…


sind wohl wirklich mitten im Atlantik

Das schönste des Tages war dann wohl die Weiterfahrt zum östlichsten Zipfel der Insel nach „Pointe des Chateaux“. Was für ein Ausblick, tosende Wellen, grüne Hügel, verstreute Inseln und endlich das Bewusstsein, im Nirgendwo zu sein. Dann noch an einen nicht weit entfernten Strand, dessen „Sand“ aus klitzekleinen Muscheln besteht. Unser erster richtiger Strandnachmittag.


Das ganze war wohl ein bisschen zu schön: Christine merkt, dass sie 30 Euro verloren hat. Erst großer Ärger, dann kühles Bier und es ist schon fast vergessen. Wunderbarer Abend in der Wg, viel gelacht, getrunken,…

Heute (Donnerstag) die letzten Stunden am Morgen das Auto ausgenutzt und zu einem schwarzen, komplett vermüllten Strand in Petit Bourg gefahren - auch das ist wohl Gwada…

vermuelltes Paradies...
Danach bisschen Foppes am Strand et voilá: Jetzt sind wir wieder in der Gegenwart, huch, schon vorbei. Also gleich ins Internet und euch die Sachen schicken, damit ihr euch freut!

Stand der Dinge 2


Hanna et Frédéric (wo sitzt denn da die Hose?)

Wegen technischer Probleme verzögert sich das Weiterschreiben um einige Tage…
Mittlerweile ist Donnerstag, schon wieder viel passiert, aber diesmal alles kurz gefasst…

Samstag war Disko. Doof, viel zu teuer, Musik langweilig, I like to move it, move it… Danach am Strand geschlafen, oder eher bis um 9 dort gewesen. Riesige Muscheln gefunden, beim Schwimmen Sternschnuppen gesehen,…


Sonntag war dann sehr sleepy. Eigentlich nur 5 Stunden wachgewesen…

Montag war erster Unitag. Alle Erasmus Leute am Start (Kanada, Schweden, Deutschland, Österreich, Italien), Papierkram erledigt, nicht lecker Mensaessen schnabbuliert und unsere Wg-Familie komplettiert: Hannah kommt aus Schweden, ist 28 und echt dufte, ne ehrlich. Ist unsere französische Mama in Sachen Sprache, weil sies wie ihre eigene spricht.

Dienstag zog dann Frédéric/Johnny-Fluch der Karibik-Depp ein. Auchn super Typ. 28, riesig groß, spricht stranges französisch (Québec), kocht super, verschönert die Wohnung mit gesammelten Palmen, massiert uns und scheint ein echter Pirat zu sein. Er hat den Einzugszeitpunkt super gewählt, weil wir endlich Strom bekommen haben, Laptop an, Musik, Aufladegeräte eingestöpselt-nach 5 Minuten waren alle Steckdosen der Wohnung belegt - Arrgh, sind wir alle Junkies…
Erster Versuch zu unser Hausinsel zu schwimmen scheiterte wegen einem Familienquallenausflug: die Teile sehen aus wie die in der Nord- und Ostsee, aber 5 mal größer….Iiiiih! Aber der einheimische Fischer zeigt uns bald den richtigen Weg durch die Quallenstraßen…

Stand der Dinge 1

Jungs und Mädels: Uns geht’s saugut!!! Wir sind bunte Hunde (als weiße Frauen – wohohoooo) bald kennt uns jeder. Harr! Kommende Woche wird Unistuff erledigt (es wartet viiieeeel Papierkram auf uns), am 11. fangen wir dann (wahrscheinlich) so richtig an zu studieren. Morgen wird der Vulkan erkundigt. Gleich gibt’s ne Runde selbst gebasteltes Tabu Bodytalk, noch mal Planteur und danach in eine Discothèque (du magst keinen Zouk, pas possible). Es ist zu bemerken, dass unser St. Michel (der Lieblingsfranzose, der so mannomann heilig ist, weil er einfach alles boah! weiß), während der ganzen Zeit, die wir gebraucht haben, um euch zu schreiben, bei uns saß und auf unsere Aufmerksamkeit gewartet hat. Also quasi 3, 4 Stunden. Wohnst du hier Thüp? Es gibt so Leute...das ist aber auch alles, was unser Blut zu negativen Wallungen bringt. Trotz kleiner Bedenken und obwohl wir quasi jede Sekunde miteinander verbringen, haben Linda und Christine sich schon ganz schön lieb. Jetzt wird gegessen, das italienische Radio funktioniert wieder (Andrea singt echt wundervoll) und der Stift endlich mal beiseite gelegt.

Erasmus sei Dank!

karibischer Flair in Pointe-à-Pitre

Der erste Besuch unserer Universität begann mit unserer ersten Busfahrt: Man stelle sich an einen beliebigen Straßenrand (also direkt vor der Haustür), warte auf den hupenden Bus, genießt den aus den Lautsprecher kommenden Zouk, bezahlt und steigt and er gewünschten „carbet“ aus. Wir befanden uns auf einem Hügel direkt am Meer, mit Blick auf das bergige Basse-Terre, und einigen leicht verfallenen Gebäuden. Das ist die Uni? Ja! Schließlich fanden wir Mme Charlery, unsere Auslandsmami, in einem der neueren Gebäude, so wie einem Computer mit Internetanschluss. Welch Segen! Die erste Kontaktmöglichkeit zu Freunden, Familie...E-Mails checken und schreiben, schreiben, schreiben. Die Uni befindet sich in Pointe à Pitre, der größten hiesigen Stadt. Also für uns Mädels eine perfekte Shoppingrunde...dachten wir... Ein wirklich sehr freundlicher Unimitarbeiter hat uns per Auto die Stadt gezeigt. Enge Straßen, viele Menschen, stark zerfallende Häuser, dominierende Farbe: Grau! Schade! Kulturschock nach all dem Dschungel, Stränden und der karibischen Farbenvielfalt. Wir versuchten uns durch die Shoppingmeile durchzukämpfen, auf der Suche nach schnieken Schuhen so wie Dingen zur Verschönerung unseres 20m² großen Zimmers. Mais non! Unser zum ersten Mal angespanntes Gefühl verhinderte den Spaß an der Freude. Erst nach einem kläglichen Baguette mit Käse für 1000 € gabs Schuhe für Linda und einen Blumenkette, einen goldenen Bilderrahmen sowie unsere künftige WG-Fußmatte in rot und gold! Wir waren wieder glücklich. Zurück am Hausstrand, als den wir den kleinen Kiddies beim Sandmann spielen zusahen, hatte unser Gemütszustand wieder das karibische Level erreicht. Bienvenue!

TIPPS
- Karibische Großstädte meiden, Kokosnüsse gibt’s auch beim freundlichen Verkäufer um die Ecke!

Scheiße gegen Auto


oh, suess die Italianos

Plage de Sainte Anne

Gestern (Freitag) haben wir einen wundervollen Strand der karibischen Träume besucht. Beim Schnorcheln bunte Fische gesehen, Regen von untern, Badewanne von unten, Regenbogen, Gitarre spielende Männer beim Sonnenuntergang, im Sand kugeln, also alles super. Entspannt gingen wir plappernd zum Auto. Unseren Franzosen hatte wir vorher noch gewarnt, dass es vielleicht einen Grund hat, das alle anderen Autos diesen nicht gerade nach Parkplatz aussehenden Platz freiließen. Auf genau der gleichen Stelle in vergleichbarer Dimension sahen wir nun einen riesigen Haufen Merde. Voilà. Bevor wir anfingen, wirklich darüber nachzudenken, nach dem Ausgraben gleich mit dem braunen Rohstoff beschmiert nach Hause fahren zu müssen, sahen wir das Auto ein paar Meter weiter. Die Strandrestaurantbesitzen erzählte uns, dass sie das Auto quasi aufgebrochen haben, weil sie den Platz ja schließlich brauchten. Was es nicht alles gibt! (Das Auto ist übrigens unbeschädigt.)

„Doucement“/ Behörden-hick-hack im Paradies

Kein Wasser, kein Strom… Was tun? Wir packen uns das Ömchen und ihre Tochter und versuchen unbeschädigt das richtige Office zu finden. Erster Versuch: Bruchbude mit graffiti beschmiert, die Forbins denken dennoch, dass wir richtig sind und ärgern sich über komische Öffnungszeiten, bis wir entdecken, dass dort noch nicht mal ein Stift auf dem Boden rumkullert. 2ter Anlauf funktionierte dann. Unser Highlight dort: Ein grandioses, großes Luxus-Klo mit fließend Wasser und allem, was deine Blase begehrt. (Nicht wir im 30Cent-Klo am Strand…) Die Rückfahrt gestaltete sich als Abenteuer: Guadeloupe ist ein wenig unterentwickelt, dennoch leben die Leute hier ja nicht auf Palmen. Man sollte also davon ausgehen, dass Frau (Forbin) also Automobilbesitzerin auch das fahren desselben beherrscht. Schon mal aus Unwissenheit falsch in einen Kreisverkehr gefahren? Done. Am nächsten Tag (Mittwoch) sollten wir dann unsere Kohle an Monsieur „Je suis malade“ abdrücken (Puuuh, hohe Miete, hohe Kaution, Kaution für Wasser uns Strom…). Teilweise wussten wir noch nicht, ob wir auf einmal soviel Geld abheben konnte, deswegen kleine Anspannung. Wir beide wollten mal ein bisschen länger schlafen und haben deswegen die Jungs beauftragt, sich an diesem Tag mit dem Behörden Schnickschnack auseinander zu setzten. Trotzdem um 8 Uhr lautes Hämmern an der Tür (wir sind jetzt Dauer-Ohropax-Schläfer, weil der Lärm der Straße (Busse, die ohne Grund hupen, heisere Hähne,…) nicht gerade zum Schlafen einlädt. Die Italians in Aufruhr - wir sollen übersetzen kommen. Huiuiui, M. Frobin einem Herzinfarkt nahe sagt uns, dass es sein Haus sei, dass er uns rausschmeißt, dass wir uns so was nicht erlauben können,… Grund? Wir haben unsere Handtücher nicht nach hinten raus, sondern auf die Terrasse, die zur Straße zeigt gehängt. Die Aufregeung kann man verstehen, woll?! Nicht. Naja. Whatever, große Diskussion endet für Christine mit Wuttränen, weil M. Forbin ihr ins Gesicht gesagt hat, dass er ihr nicht vertraut, den Jungs aber schon, obwohl (oder wahrscheinlich gerade weil) die die ganze Zeit nur „Pas de problème“ sagen, weil sie eh nichts verstehen. Auch Linda wird durch Nichbeachtung ihrer Argumente für ihr Frau-Dasein bestraft. Irgendwann kommt zum Glück die Einsicht, nichts falsch gemacht zu haben, sondern der Fehler, wenn überhaupt im fortgeschrittenen Alter den Monsieurs zu suchen. Mit Bezahlen der Miete konnten wir noch so gerade Schlimmeres verhindern. Geld regiert die Welt usw. Wenns sicht gerade um so was geht, sind die Forbins aber sehr zuvorkommend. Vorgestern wollten wir für die anderen mexikanisch kochen. Gas war aber alle. Netterweise ließ uns Lucie (Forbin) für eine halbe Stunde ihre Kochplatten und lobte unsere Kochkünste. Brandblasen gabs gratis für uns (Teflonpfanne? Pah!).

TIPPS
- Drüberstehen, in brenzligen Situationen ein Arschkriecher seihen zu müssen.

Das Reiseziel entdecken/erfahren


incroyable



tropische Fruechtchen



Tarzans & ...

...Janes









gruen!!!

Linda: Sowas steht doch auch bei uns zu Hause im Wohnzimmer?

wow, wir sind alle sehr happy nach diesem Erlebnis

Naja. Montag haben wir erstmal so richtig den Strand genossen und eine verhängnissvolle Bekanntschaft mit einem Franzosen gemacht. Netter Typ, hat uns erstmal zu Guadeloupschen Getränken en masse eingeladen et basta. Am nächsten Tag dann mit ihm und den Jungs in den Regenwald. (Wir sitzen immer noch auf Balkonien und blicken über grüne Berge und bunte Häuser auf eine wundervolle Wolkenpracht, die wahnsinnig farbenfroh die Sonne zum schlafen gehen zudeckt.) Eigentlich gibt’s keine Worte, um dieses Erlebnis zu beschreiben… Man läuft durch diesen grünen Dschungel, kann gar nicht glauben, dass man sich diesmal nicht im Tropenhaus vom Pusemuckler Zoo befindet und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Riesige, wunderschöne Pflanzen, uralte Bäume, leichter, warmer Regen, eine Geräuschkulisse wie von einer blöden Meditations – CD und zu guter Letzt ein wahnsinnig kitschiger Wasserfall. Wir haben sofort unsere bematschten Sachen ausgezogen und die Erfrischung in diesem Pool deluxe genossen. Am Poolrand wurden dann von unserem Lieblingsfranzosen kleine Snacks in Form von tropischen Früchten gereicht, die wir teilweise noch nie gegessen haben. Abends (hier herrscht ein völlig anderer Tagesrhythmus weil man sich sowohl nach der Hitze als auch nach der sehr früh untergehenden Sonne (18 Uhr) richten muss. Sind wir dann in eine sehr sweete Bar und haben versucht, uns multilingual zu geben. Also heißt ab jetzt für die anderen „Ta ai un bellissimo sorriso“, „you have a beautiful smile“ oder tu as un belle sourrire“ „Du hast einen schönen Schneidezahn“… Seither trainieren die Italiener diesen Satz sehr hart, die alten Romantiker. Nach 2 Ti Punch (eine typische Rumspezialität auf Guadeloupe) versuchten alle Anwesenden der Völkerverständigung verstärkt beizutragen. Unsere beiden mittlerweile sehr ans Herz gewachsenen Italo-Boys haben uns anschaulich verständlich gemacht, was sie von der harten, niocht schön klingenden deutschen Sprache halten. C’est vraiement triste, wenn einem bewusst wird, dass die eigene Sprache in Verglich sehr arm klingt. Nachdem unser fraincais préféré einen sehr angetrunkenen Einheimische Barbesitzer in unsere Runde holte und die beiden über seltsame Plätze redeten, überlegten wir uns schon mehrere Fluchtmöglichkeiten. Das war der erste, aber auch der letzte Abend, an dem wir unsere Zimmertür abschlossen. Es ist eh seltsam. Man fühlt sich hier sehr wohl und auch nicht bedroht, doch will man lieber nicht alleine auf die Straße gehen, sei es nur, um Flirtversuchen Einheimischer aller Altersstufen zu entgehen.

TIPPS
- Obacht beim Genuss von Ti Punch! Ist er zu stark, trinke Planteur, aber bloß kein Wasser, denn das verursacht Rost in deinem Bauch (O-Ton Italo-Andy)
- Schau dir nicht zum 20ten Mal „Die blaue Lagune“ an, verschwende die Zeit lieber mit einem Flug zu uns.