Da ja wie gesagt bisher noch nicht alle Kurse stattfinden, beschränkt
sich unser Unialltag auf die Vormittage; heißt aber, dass wir 3 mal in der Woche um 7 Uhr anfangen und einmal um 9. Geht aber komischerweise, wird aber schwierig, wenn man nur 4 Stunden geschlafen hat aber das kennt man ja.
So langsam scheint die Regenzeit anzufangen. Am Anfang waren es so hin und wieder 5 Minuten, seit ein paar Tagen häuft es sich aber ganz schön und so manches Mal muss man irgendwo warten, weil man bei diesem sinnflutartigen Regen kein Dach verlassen möchte. Sind mal gespannt, wies aussieht, wenns so richtig losgeht. Trotzdem war uns Regen aber noch nie so egal, weils ja einfach immer warm ist und man generell gleich schon wieder trocken ist.
Außerdem ist es ja auch wunderbar bei Regen im Meer zu schwimmen. Da wir aber alle irgendwie immer irgendwelche Wunden haben (von Flossen, die sich einfach nicht fischmäßig an den Körper anpassen wollen, Glasscherben, die Fred schon längst aus seinem Fuß hätte holen sollen, von schwarzen Seeigeln, oder kleinen Felsen, gegen die man beim tauchen durch die Wellen rangeklatscht wird, aufgekratzten Mückenstichen,…) ist es manches Mal ein wenig schmerzhaft. Aber Salzwasser heilt doch, oder? Unseren Muskelkater aber nicht, der macht uns nur Stolz, wenn schon sonst nichts. Nee, Schmarn.
Naja, wie gesagt Mückenstiche. Immer, Überall, es hört nicht auf; Kratzen gehört zum Standardprogramm. Kakerlaken eliminieren auch. Immer, Überall. So langsam gewöhnt man sich halt dran, nachdem man sich 1000 Mal gesagt hat, dass die Dinger einfach nur unglaublich Scheiße aussehen, mehr aber auch nicht. Ameisen, immer, überall. Sand, immer, überall. Und Leguane. Schöne Teile. Wie moderne, kleine Dinosaurier. Und sehr schöne Vögel und Salamander. Grüne, graue, blaue, lieber Martin, komm und schaue…
Aber Tiere kann man ja eigentlich nicht als unseren Alltag beschreiben. Ich tiere. Generell, auch morgens. So, was ist denn unser Alltag? Mmh. Wohl eine Mischung zwischen Urlaub, Lernen, „normalen“ Sorgen, ungewöhnlichen Freuden und allzu nachvollziehbaren Beschäftigungen. Nein, nicht nur diese. Wir als Medienjunkies haben z.B. auch hin und wieder das Bedürfnis, uns trivialen Dingen hinzugeben. Also schnell der Ausweis der Gosierschen Bib organisiert, um hin und wieder Filme auszuleihen, manchmal auch Bücher, räusper. So sitzen bevorzugt wir Mädels also manchen Abend vor einem Rechner und ziehen uns Friends rein. Welch Wohltat. Die Jungs sind völlig davon abhängig, „War“ zu machen. Eroberungscomputerspiel, bei deren Ausführung kaum noch ansprechbar. Tadel hilft hin und wieder. Unsere Musikgeschmäcker sind relativ verschieden, so dass jeden Abend darum gekämpft wird, wer seine Musik spielen darf. Naja, es gibt ja schlimmeres. Wir leben hier einfach ein typisches Wg-Leben, das manchmal an eine kleine Jugendherberge erinnert. Allein ist man selten. Finden wir aber wunderbar. Schon gelangweilt, lieber Leser? Egal, schließlich und so.
Wir sind gelangweilt vom ständig wechselnden Busfahrpreis. Alles Privatunternehmer (Monatskarten oder so kannste in der Guadeloupschen Zukunft suchen…), die scheinbar je nach Belieben mal 50 Cent oder 1€ verlangen. Strange. Genauso wenig, wie man den Fahrtpreis voraussehen kann, ist es uns möglich, geplante Dinge auch genau an diesem Tag zu erledigen. Irgendwas kommt immer dazwischen. Alles dauert irgendwie viel länger. Right, „Doucement“!!