*Prochaine arrêt: Caraïbe*

2 deutsche Maedels versuchen, gewissenhaft in der Karibik zu studieren...

08 Januar 2007

Weihnachten auf der gruenen Insel




24.12.06

… die Bootsfahrt war schrecklich. Am Anfang hahaha kuck mal wie nass wir sind und wie lustig hoch die Wellen, bald aber wurden dieselben zu bedrohlich hohen Ungeheuern, die ich allzu schnell verfluchte. Berechtigterweise verteilten sich nach 20 Minuten einige fleißige Wellenresistente Mitarbeiter auf dem ganzen Boot, um Tüten zu verteilen. Berechtigterweise. Bah, war das fies. Eine Stunde vor Abfahrt dann noch eingefallen, dass ich nun quasi zum ersten Mal Europa verlasse – ohne Passport… AAAAngst. Auch bei den Schaltern wusste natürlich wieder mal keiner, ob man nun einen bräuchte oder nicht… Finally alles gut gegangen bis auf die Tüten wie gesagt.

Nach der Ankunft wie gewohnt erstmal wieder ewiges Warten, Flughafensicherheitsgleich, holla.

Wir verlassen den abgesperrten Bereich und sehen schon die Jungs. Fred mir dicker Narbe über der Nase (wieder so ne Geschichte, die nur er erleben kann…), Yuri und Andrea Grapefruit essend und lachend über meine neue Haarfarbe. Nach 5 Minuten komisch alles wieder beim Alten. Zu 6t quetschen wir uns zusammen mit mindestens 30 frisch gepflückten Grapefruits und anderen lustige Gefährten in den gemietete Wagen und kommen gar nicht klar auf den Linksverkehr, Fred nach 7 Tagen Eingewöhnung auch noch immer nicht so richtig, alle schreien, nichts passiert, wir immer…

Aber der erste Eindruck der Insel – unglaublich. Karibik, Hänge mit bunten, einfachen Häusern, kleine Straßen, Reggae, riesige, übergrüne Berge, Palmen im Überfluss,…

Direkt zum ersten Wasserfall, Kopfschmerzen, Übelkeit und Anspannung der Reise in heißer Quelle abgeschüttelt. Bisschen rumgeklettert und zum Lager, vorher weihnachtlich Würstchen, Mais, Thunfisch und Limettenrhum gekauft, die sich allesamt schon bald als treue Freunde herausstellen sollten…

Der Strand, ganz im Norden, lag ziemlich versteckt. Nur durch Zufall sind die Jungs darauf gestoßen. In dem kleinen, zuckersüßen Dorf werden wir sehr freundlich empfangen. You cool? Ya man, welcome on oua beautifull island… Ein noch freundlicherer 15jähriger Junge hatte das Gepäck der Jungs über den Tag genommen, was er auch in den nächsten zwei Tagen tat. Seine Mutter lud uns zum Essen ein, wir könnten auch bei ihnen schlafen. Deutsche bzw. europäische Zurückhaltung und die Vorfreude auf eine Zeltnacht führen uns zurück zum Strand. Männer- und Frauenarbeit werden klassisch geteilt, kurze Zeit später sitzen wir am Lagerfeuer, genießen unser Weihnachtsdinner und tauschen unsere Geschenke (vorher gewichtelt, jeder darf 5 Euro ausgeben…) aus. Naja, es ist dunkel, der Kopf zerspringt vor Kopfschmerzen, geht man halt Weihnachten um 21 Uhr ins Bett (2er Zelt mit 3 Mädels…), inkl. vorher Sternschnuppen sehen.

25.12

Wie das so ist, wachen wir um 6.30 ziemlich gerädert auf. Dusche im Meer. Frühstück im Dorf. Wir fahren ins Gebiet, dass als Unesco-Welterbe bezeichnet wird. Sehr ursprünglich und unberührt. Bisschen Pseudo-Canyoning in einer kleinen Schlucht (Titou Gorge), einer der Orte, an dem kürzlich für „Pirates of the Cariibean“ gedreht wurde. Hingeführt hatte uns ein Einheimischer, da man, nach seinen Angaben ohne Guide nicht hinkommen würde (…). Die vorher verlangten 10 EC (Eastern Caribbean Dollar, enstpricht ca. 35 Cent) wurden schnell zu 40. Schönes Plätzchen.

Mittagessen in der 2tgröten Stadt, der Hauptstadt Roseau (Nachdem in der ersten Stadt Portsmouth die Malaria ausbrach, siedelten viele in den Süden über). Sehr, sehr schöne, karibische Stadt, bei unserem Ankommen leider völlig überflutet von Passagieren zweier Kreuzfahrtschiffe.

Danach durch enge Straßen und tanzende Mengen (weil Weihnachten) zum Strand mit dem viel versprechenden Namen Champagne. Nicht zu viel versprochen, ich sah die bisher wunderschönste Unterwasserwelt. Nenn es High-Class Aquarium. So viele unterschiedliche, bunte, große, kleine, Fischen, mein erstes Seepferdchen, die allerschönsten Korallen sah ich, schwimmend durch Fontänen tausender Blubberblasen, die na??, ja, vulkanischen Ursprungs sind. Abendendessen am Strand. Mit fantastischen Eindrücken schlafen gegangen.

26.12

Dusche im Meer mit Sonnenaufgang und viele, viele Kuchenstücke zum Frühstück bei der Dorfmama gegessen. Cola aus den Flaschen, die es früher mal gab. Weihnachtsgeschenke Auflistung von der kleinen, schüchternen Dorfmama Tochter, Wasserflaschen im Dorfbrunnen aufgefüllt und los.

Bummel über den Markt von Roseau, Fred gibt sein restliches Geld für allzu überflüssige Souvenirs aus. Wir fahren an Champagne vorbei zu Scott’s Head. Atlantischer Ozean und karibisches Meer treffen aufeinander. Links Wellen, rechts ruhiges Blau.

Danach am schwarzen Strand schwimmen, sehr schönes Guesthouse gefunden, Gepäck aufgeteilt. Abschied von Fred und Andrea. Komisch, andererseits auch erleichternd, da es so bei allen Entscheidungen gleich 2 Meinungen weniger gibt…

Oranges Licht in den alten Straßen von Roseau.

Yuri und ich essen Pizza, kaufen für den Abend ein. Abendessen auf der Terrasse des Sea World Guesthouse. Thunfisch, Würstchen und ja, Mais, weil wie immer irgendwie gerade alles aus ist. Man improvisiert in der Karibik… Bier, Reflektion, müde Augen,… In weißen Laken einen Film schauend eingeschlafen.

27.12

Was man mal feststellen muss ist, dass man auf Dominica wirklich weitaus besser als auf Gwada ist. Man, hatten wir ein schönes Frühstück. Auf einer kleinen, rosanen Sonnenterrasse eines Cafés im 2ten Stock über Roseau. Bagel, Kaffee, frischer Bananashake.

Wir versuchen uns an der Westküste. Erster Halt an Pete’s Rock. Die Unterwasserwelt haut uns nicht so vom Hocker, macht mir nurn bisschen Angst – weiß nich wie viele Meter in die Tiefe an Felsen vorbeischwimmend sieht man nicht den Grund.

Der Layou River erfüllt nicht das, was der Guide versprach. Zwischendurch versuchen wir immer wieder, nach Europa zu telefonieren, keine Chance. Keine Telefonzelle will uns ohne 11 Euro für 2 Minuten und es regnet ohne Unterlass.

In Portsmouth sehen wir den Sonnenuntergang Pizzaessend. Wir buchen für den nächsten Tag eine Tour über den Indian River.

Als wir wieder zu unserem Strand kommen, ist das Dorf hellwach. Mittlerweile wissen alle, dass wir dort schlafen. Sehr, sehr komisches Gefühl. Blicke, Fragen,… Sie warnen uns schließlich, dass schon das nächste Dorf weiß, dass wir hier sind. Wir wissen, dass wir durch das freundliche Entgegenkommen des Jungens hier respektiert werden, erinnern uns aber auch wieder an den Rat von Bekannten aus Guadeloupe, dass man immer nur eine Nacht an einem Strand schlafen sollte. Es ist zu spät, einen anderen Strand zu finden. Im Dorf gibt’s zum Glück noch ein Guesthouse, in dem wir noch Zimmer bekommen. Für unschlagbare 30 EC pro Person bekommen wir 2 Zimmer, Küche und Bad. Türen gibt’s nicht so wirklich, Mücken und Ameisen dafür schon. Karibisch spielen wir Bier trinkend Domino in die Nacht hinein.

28.12

Am Morgen bemerken wir, dass die anderen 2 Gäste Deutsche sind. Sie erzählen uns, dass sie die Karibik schon vor 14 Jahren bereist haben und das Dominica damals noch unberührter war, natürlich. Sie wirken fast enttäuscht…

Wir fahren um 8 los und trinken unseren Kaffee in Portmouth in einer sehr amerikanischen Bar. Sandwich in brauner Papiertüte und Kaffee in weißer Tasse mit braunem Streifen. Die Toilette macht es mir nicht möglich, an das Sandwich weitere Gedanken zu verschwenden.

Wir treffen unseren Guide, die 1 ½ stündige Ruderbootfahrt über den Indian River beginnt. Stolz zeigt er uns die Plätze des berühmten Drehs mit Johnny Depp. Amazonas in klein ohne Piranhas und Krokodile. Bäume mir riesigen Wurzeln, bräunlich schimmerndes Wasser und karibische Geschichten. Zum Abschied bekommen wir Vögel und Fische aus frischen Palmenblättern geflochten und Zuckerrohr zum nuckeln.

Danach will ich Geld abheben, bekomme aber nur die Quittung über angeblich erhaltendes Geld. Mein Herz rast… Und wieder warten… Geht natürlich alles klar, zum Glück lügen Computer ja eher selten.

Anschließend fahren wir über die Route de Traversée zurück zur Ostküste ins karibisches Gebiet. Dieser Teil wird tatsächlich noch von „echten“ Kariben bewohnt. Die Leute sehen mexikanisch aus, sind heller und haben eine ganz andere Geischtsform als die anderen Einwohner der Insel. Wir wollen uns „Tete de Chien“ ansehen, eine aus Lavastein geformte Treppe, die ins Meer führt, müssen aber leider daran vorbei fahren, weil wir die Menschen, die uns laut rufend anhalten wollen, um uns dorthin zuführen nicht allein mit unserem Auto lassen wollen. Kann man nicht wirklich erklären. Einstimmig komisches Gefühl gehabt.

An der nächsten Bar in Sinekou halten wir, um nach der angeblich wunderschönen Dorfkirche zu fragen. In der Bar sind die Regale rosa. Auf den Brettern Thunfisch, Würstchen und, ja Mais. Neben mir 2 kleine Mädchen, die zu klein sind, um den Mais zu sehen. Sie bitten um Wasser. Ganz selbstverständlich gibt die lächelnde Barbesitzerin ihnen je ein großes Glas. Wir haben schon vorher, egal um welche Uhrzeit die Leute die Straßen entlanglaufen sehen, mitten in den Bergen, von Dorf zu Dorf. Ich frage die Frau, wie wir am besten zu der Kirche kommen. Die beiden kleinen wohnen ganz in der Näher, sagt sie. Ganz ohne Angst, Vorbehalte oder Zögern steigen die beiden bei uns ein. Die größere Schwester hat die kleinere auf ihrem Schoß. Sie haben gerade Ferien, erzählen sie uns, deswegen müssen sie nicht zur Schule, das sei schön. 2 Minuten später sollen wir anhalten. Die größere der beiden holt ihren Großvater, der den Schlüssel der Kirche hat. Frédérick steigt bei uns ein, die Mädchen bleiben zu Hause. Er befragt uns über unsere Herkunft und freut sich über das Multi-Kulit Auto. Die Kirche ist, ja, sehr anders. An den Wänden die Geschichte der Kariben, die von ihrer Religion, die in der Natur, den Regenbögen, den Sternen, dem Meer, den Tieren und den Flüssen liegt in der Kolumbusära zum Christentum was-auch-immer wurden (hier ist der falsche Platz, um darüber subjektiv zu schreiben). Der Altar ist ein altes Kanu, mit einer weißen Spitzendecke verziert. Der Bruder des Dorfchefs Frédérick, der verantwortlich für die Gemälde ist, kommt zu uns. Er führt uns zu seinem Atelier. Schenkt uns halbe, getrocknete Kokussnüsse, auf die Bilder eingraviert sind. Es ist Weihnachten, sagt er. Wiederum europäische Zurückhaltung lässt die Situation etwas unangenehm werden. Er will uns unbedingt etwas schenken, wir wollen ihm etwas zahlen. Zum Schluss einigen wir uns auf einen eher symbolischen Betrag. Ein Abschiedsfoto und wir verlassen das karibische Dorf. Wir fahren zum Emerald Pool und schwimmen im kühlen, dunkelblauen Loch mit Wasserfall.

Als es so langsam dunkelt fahren wir wieder nach Roseau zum Guesthouse. Wir haben uns entschieden, auch die letzen 2 Nächte dort zu schlafen, weil wir uns mit nur einem Mann nicht so sicher fühlen. Abendessen in kleiner Reggae-Bar. Linda und ich liegen auf dem Bauch auf den weißen Laken, das Kinn in die Hände gestützt und kucken Friends, die Augen fallen zu mit dem Gedanken um 6 Uhr auf stehen zu müssen….

29.12.06

Wir fahren zum Boiling Lake und treffen auf unseren Guide Kello. 3 Stunden rutschen, springen, klettern und schwitzen wir uns den Weg entlang zum 2tgrößten Boiling Lake der Welt. Der See befindet sich direkt über der Zentralkammer (schlechte Übersetzung…) des Vulkans und ist dementsprechend heiß. Auf dem 3stündigen Rückweg sind wir fertig, so was von fertig. Noch mal 3000 Stufen, mindestens…. Es regnet, uns ist heiß und kalt, aber alles ist wunderschön. Wir hatten schöne Pflanzen gesehen, ungewöhnliche Vögel gehört, Mandel gerochen, vom „Viagra-Baum“ gekostet, die Pflanze gesehen, die angeblich gerade in Europa untersucht wird weil sie versprechen könnte Aids zu heilen, eine Gesichtsmaske aus Vulkanschlamm auf unserer Haut trocknen lassen, und nach aller Anstrengung im schönsten Whirlpool der Welt gesessen.

Auf dem Weg zum Auto treffen wir zwei Bekannte aus Guadeloupe, die einen Tag zuvor angekommen waren. Klein ist die Welt…

Im Guesthouse tut eine heiße Dusche so verdammt gut. Danach noch mal in das schöne Café mit der rosanen Terrasse in Roseau. Auch der Salat schmeckt hier so viel besser… Kurze Verbindung zum Rest der Welt; 15 Minuten Internet… Mit dem Taxi nach Hause, weiße Laken,…

30.12.06

Linda und Hanna wollen Wale kucken gehen, Yuri und mir ist das zu teuer. Verbringe mit Yuri schöne Stunden in der Stadt. Kaufe mir auf Rat von deutschen Bekannten, die auch gerade auf der Insel waren Medikamente gegen die Übelkeit. Der Apotheker sitzt hinter seinem kleinen Podest und zählt mit fleischigen Fingern und gebeugten Kopf die Tabletten, die er in eine kleine, braune Tüte steckt, bevor er sie zutackert. Yuri und ich genehmigen uns gleich zwei, wer weiß, vielleicht is ja lustig. Schön nochn Bierchen hinterher und Schwups nach ner halben Stunde fühlen wir uns ganz leicht. Genau die richtige Stimmung um Hanna wieder zu treffen, die nach erstem Blick auf uns erstmal davon ausgeht, dass wir den ganzen Nachmittag getrunken haben. Die beiden haben leider keine Wale gesehen. Dafür gab es vom Bootsmotor aufgeschreckte Schwärme von 20 oder 30 fliegenden Fischen, die danach in Richtung einer der riesigen Regenbögen auf der Insel aufmachen. Unbeschreiblich, die Zeit scheint still zu stehen. Wir geben das Auto zurück und werden zum Hafen gefahren. Um auch wirklich sicher zu gehen, nehme ich noch ein drittes Pillchen und so endet die Reise, wie sie angefangen hat mit einer kleinen Bootsfahrt. Diesmal ohne Tüte. Zum Glück.

Danke Dominica, war sehr schön mit dir!

1 Comments:

  • At 09:08, Anonymous Anonym said…

    Hi guys, I've finally found a way to get in touch with you !

    I'm Enrico, I spent two years in Gwada (the first 2002 - 3, as erasmus , the second 2004 -5 my first Phd year)

    I will be passing a competing examination in Guadeloupe in March. I'll be staying in Gwada form March 17th to April 5th.
    I'd really need an accomodation.
    I was wondering whether there was any possibility to stay in your apartment.

    I've tried and tried and tried... to get in touch with the two Italians, but all my attempts has miserably failed.
    On the other hand, Amandine (of Mme Charlery's office) is too busy and has had no time to give me a hand yet

    Pleaaaase heeeelp me ! Time's running short and I'll by my ticket soon !
    my email is: henryd@katamail.com

    Je vous souhaite une excellente année !

     

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